Digitale Helfer werden zunehmend wichtiger für die Arbeit im Betriebsrat. Uwe Knape, Geschäftsführer der arbeitsorientierten Beratung interPartner GmbH, im Interview mit der Zeitschrift “Arbeitsrecht im Betrieb” zur neuen App BRdigital. Sie bietet viele Möglichkeiten, datenschutzkonform und nach den Vorschriften des BetrVG, die gesamten Abläufe im Gremium individuell zu organisieren und entlastet von Routinen.
Was bietet BRdigital dem Betriebsrat?
BRdigital ist die erste Software, die den Betriebsrat (BR) in seiner täglichen Arbeit DSGVO-konform und vor allem nach den Vorschriften des BetrVG unterstützt. Dabei haben wir großen Wert daraufgelegt, den BR nicht in seiner Entscheidungsfreiheit, wie er Themen inhaltlich und organisatorisch behandelt, zu beschneiden. Die Interpretation, wie was zu bearbeiten ist, wollten wir nicht in ein Regelwerk überführen oder einer Kl überlassen. Betriebsratsarbeit ist echte Kümmererarbeit. Da braucht ein Betriebsrat jede Freiheit zu handeln, das darf nicht durch Standardinterpretationen des Gesetzes, sozusagen »von außen«, beschnitten werden.
Ein Beispiel: Software wird heute benutzerbezogen verkauft. Ein Siebener-Gremium erhält sieben Zugangsberechtigungen, eventuell auch noch für die Ersatzmitglieder. So funktioniert BR-Arbeit aber nicht. Deshalb ist BRdigital anhand der Betriebsgrößen lizensiert, so wie es im BetrVG steht.
Was sind die wichtigsten Features?
Wohl die wichtigste Eigenschaft ist die Sicherheit, dass niemand die Dokumente des Gremiums mitlesen kann. Kein Systemadministrator, weder von einem Hostinganbieter noch vom Arbeitgeber. Jedes BR-Mitglied erhält einen individuellen Zugang, das ermöglicht jedem immer die eigene persönliche Perspektive auf seine Aufgaben.
Inhaltlich bietet die App dem Betriebsrat die Möglichkeit, seine Ausschüsse, Arbeits- und Projektgruppen so abzubilden, wie er seine Arbeit strukturiert hat. Sie entlastet ihn bei den Routinen. Wenn z. B. ein Sitzungsprotokoll im entsprechenden Ausschuss abgelegt wird, unterrichtet BRdigital alle Ausschussmitglieder per Mail darüber. Dabei wird nicht das Protokoll verschickt. Jeder erhält einen Link mit dem Hinweis, dass das Protokoll verfügbar ist. BRdigital verwaltet Termine, die man in den persönlichen Kalender übernehmen kann.
Ein interner Chat ermöglicht es, sich in verteilt arbeitenden Gremien mit Kolleginnen und Kolegen auszutauschen, die auch gerade online sind. Wird der Chat verlassen, werden die Inhalte gelöscht. Der Zugang ist Browserbasiert, sozusagen das BR-Büro für die Hosen- und Aktentasche, egal ob Handy, Tablet oder PC genutzt wird.
Benötige ich dafür IT- oder andere Vorkenntnisse?
Das ist eines der großen Alleinstellungsmerkmale. Weder für die Einrichtung noch für den Betrieb werden spezielle IT-Kenntnisse benötigt. Ein kompakter Assistent führt durch die Einrichtung. Im laufenden Betrieb braucht es kein Handbuch. Die notwendigen Einstellungen, wie das Einladen einer weiteren Person, das Erstellen eines Projekts, werden über das Sekretariat gesteuert. Alles durch die Kolleginnen und Kollegen selbst. Intuitiv und transparent, wer gerade etwas tun darf.
Welche Rolle spielt der Datenschutz?
BRdigital ist ein Kind der gestiegenen Datenschutzanforderungen an den BR. Für die Entwicklung haben wir eng mit Datenschutz- und Arbeitsrechtsexperten zusammengearbeitet. Mit der Einführung des §79a ins BetrVG und den bereits vorhandenen Urteilen dazu muss jedem Betriebsrat klar sein, wie wichtig das Thema für die Organisation seiner eigenen Arbeit ist. BRdigital berücksichtigt die Regeln des Datenschutzes und die Bestimmungen des BetrVG gleichermaßen.
Das Interview mit Uwe Knape führte die Redaktion der Zeitschrift “Arbeitsrecht im Betrieb” (AiB) und erschien in der Ausgabe 09|2024 auf Seite 7.
Weitere Informationen zu BRdigital
Leistungen der interPartner GmbH zur Einführung von BRdigital